BNV-Kongress, Forum Verkehrspsychologie
Kassel, 18.-19. September 2008Seit dem BNV-Kongress in 2006 haben sich die Rahmenbedingungen für Verkehrspsychologen weiter verändert. Man denke an die Auseinandersetzungen um die Interpretation der EU-Führerscheinrichtlinie, die Entwicklung des Modells PASS, die weiter gewachsene Trägerkonkurrenz, die Auseinandersetzung um interne Papiere von BfF-Trägern, die Schwächung der Sektion Verkehrspsychologie und die geplante Optimierungsverordnung zur Fahrerlaubnis-Verordnung.
Aktuell scheint es so, dass sich im Bereich der Verkehrspsychologie aufgrund politischer und rechtlicher Vorgaben zwei Berufsfelder herauskristallisieren: Verkehrspsychologen, die als Gutachter (und nur als solche) tätig sind und Verkehrspsychologen mit rein beraterischen und therapeutischen Aufgaben. In dieser Situation erscheint es sinnvoll, dass sich die traditionell verhaltensändernd tätigen Verkehrspsychologen auf ihre spezifischen Stärken verständigen, ihre Verfahrensweisen austauschen, voneinander lernen und eigene Standards festlegen. Es entspricht der BNV-Tradition, diese Diskussionen öffentlich und transparent zu führen, und deshalb haben wir den nunmehr dritten Kongress unter den Titel "Forum Verkehrspsychologie" gestellt: eine offene Diskussionsplattform nicht nur für Therapeuten, sondern auch für Gutachter, also die gesamte Verkehrspsychologie, aber mit dem Fokus auf die erreichten und wünschenswerten Standards verhaltensändernder Maßnahmen. Deshalb wünschen wir uns Beiträge zu folgenden Themen:
Wie läuft die konkrete Beratung/Nachschulung/Therapie ab?
Welche Ansätze und Verfahren haben sich in Theorie und Praxis bewährt, welche nicht?
Was bedeutet dies für die Ausbildung zukünftiger Verkehrspsychologen?
Wie lässt sich der Austausch gutachterlicher und therapeutischer Kompetenzen auch unter den Bedingungen einer rechtlichen Trennung aufrechterhalten?
Welche zukünftigen Arbeitsfelder gerade für Niedergelassene Verkehrspsychologen zeichnen sich ab?
Was sind Qualitätsmerkmale aus der Sicht verschiedener Beteiligter?
Wie sollten die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine fachlich, nicht ökonomisch geprägte Indikationsstellung aussehen?
Für welche Teilgruppen (Frauen, Ausländer, Mischtäter, Ecstasy-User, allgemeine Straftäter) werden spezielle Angebote benötigt?
Welche Probleme ergeben sich in der Praxis und welche Lösungen haben Praktiker gefunden?
An welchen theoretischen Konzepten orientieren sich Therapeuten und Gutachter?
Verkehrspsychologische Beratung - Eine Kurzeittherapie? Umgang mit Punktetätern in der Beratung nach StVG.
Sperrfristverkürzung
Als Arbeitsform wollen wir stärker als in den letzten Jahren länger dauernde Workshops anbieten, wir haben aber auch Platz für einzelne kurze Beiträge eingeplant. Wir wünschen uns einen ergebnisoffenen, von Kollegialität bestimmten Erfahrungsaustausch, der sowohl von der konkreten Praxis als auch deren theoriegeleiteter Reflexion geprägt ist.
Die Anmeldung der Beiträge muss bis 27. April 2008 geschehen.
Bitte schicken Sie bis 27.04. möglichst eine E-Mail mit Angaben zu Ihrer Person, Kontaktinformationen, Titel des Beitrages, einer Inhaltsangabe und Angaben zu Vortragsform, Zielgruppe und Dauer, Bedarf an technischem Gerät an kongress@bnv.de.
Das Vorbereitungskomitee wird Anfang Mai aus den eingereichten Beiträgen eine Auswahl treffen, das endgültige Programm zusammenstellen und die Referenten einladen.
Referenten zahlen keine Kongressgebühr, wenn Sie sich auf die Abgabe eines Beitrags zum Kongressbericht verpflichten. Übernachtung, Reisekosten oder Honorare können leider nicht übernommen werden.
Organisatorisches
Ort Schlosshotel Wilhelmshöhe, Kassel
Beginn Donnerstag, 18.September 2008, 11.00 Uhr
Ende Freitag, 19. September 2008, 17.30 Uhr
Am Samstag, dem 20.09. findet eventuell ein weiterer Workshop-Tag mit einem "Basis-Seminar Verkehrspsychologische Therapie" statt.
Am selben Samstag findet wahrscheinlich wieder die Mitgliederversammlung des BNV mit ausführlicher Diskussion statt.
Die Kongressgebühren stehen noch nicht fest. Sie werden vermutlich zwischen 250 EUR Frühbucher und BNV-Mitglied und 310 EUR (Spätbucher und Nichtmitglied) liegen. Es wird wieder Tageskarten geben, es wird auch wieder Ermäßigungen für Studierende und Verwaltungsmitarbeiter geben. In der Kongressgebühr sind zwei Mittagsmahlzeiten enthalten. Die Übernachtung im Kongresshotel kostet 65 EUR (Einzelzimmer mit Frühstück).
Mitte Mai erfolgt der Versand des Kongressprogramms mit den genauen Anmeldebedingungen.